Folkquell der Freude: Kate Rusby

Unter den vielen schönen Stimmen des Folkgenres ist mir die der Engländerin Kate Rusby eine der liebsten. So klar und rein singt die 45jährige, dass man beim Zuhören meint, einer zarten britischen Fee zu lauschen, die geradewegs aus Shakespeares Sommernachtstraum entsprungen ist.

Mit ihrem neuen, dem mittlerweile 14. Album „Philosophers, Poets & Kings“, knüpft Kate Rusby nahtlos an die filigrane Schönheit des Vorgängers „Life In A Paper Boat“ an. So feingliedrig wie die hingehauchten Folksongs, so kristallklar die stimmliche Quelle, aus der die Sängerin schöpft. Pures Labsal für die Seele.

Rusbys Musik wirkt wie das leise rauschende Bächlein, an dem man sich nach langer Wanderung erfreut und mit einem Schluck frischen Wassers aus der Handkuhle stärkt. Die Arrangements sind wie stets bei der britischen Musikerin aufs Wesentliche konzentriert, nichts wirkt überladen, alles dient dem Lied, der strahlenden, makellosen Schönheit.

Geprägt sind die Songs von akustischer Gitarre und eben dieser wunderbaren, leicht verträumten, fast überirdisch wirkenden Stimme, die einen bei der Hand nimmt und durch das melancholische Elfenland des britischen Folk führt. Pure Entzückung und Besänftigung ist das, voll wohltuendem Frieden und Harmonie – genau das also, was man in diesen konfliktbeladenen Zeiten braucht.

Erschienen ist das jüngste Werk der durchgängig beeindruckenden Diskographie der Künstlerin auf Kates eigenem Label Yorkshire Records, was ihr genau die Freiheiten lässt, die ihre Song- und Singkunst deutlich über Mittelmaß erheben.

Meine Anspieltipps sind die Tracks, in denen Kates Stimme und die Saitenklänge kongenial zu akustischen Bildern verschmelzen, aus denen der Tau der Ewigkeit zu tropfen scheint: Vom sanft ins Album führenden „Jenny“ über „Bogies Bonnie Belle“, „Until Morning“, „Don’t Go Away“, „The Wanderer“ bis zum abschließenden „Halt The Wagons“.

Und das sind nur sechs von insgesamt 12 Perlen. Schöner können anstehende Sommernächte unter dem Sternenhimmel kaum klingen. Was sagt der geneigte Musikliebhaber zu so viel Herzergreifung: Innigsten Danke, Kate!

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